Der 1. FC Bocholt ist sportlich - zumindest aktuell - auf dem Weg in die 3. Liga. Der Verein hatte auch schon vor Wochen betont, dass die Lizenz für die Dritte Liga definitiv in Angriff genommen wird.
So langsam scheint das Thema auch ernster zu werden. Und plötzlich gibt es Ärger mit der Stadt.
Wie das "Bocholter-Borkener Volksblatt" berichtet, müsste der 1. FC Bocholt alle Drittliga-Pläne ad acta legen, wenn ein ein Bauleitplanverfahren für den Hünting sich bis zu 24 Monate hinziehen sollte.
Der Reihe nach: Der 1. FC Bocholt hatte den Stadtvertretern seine Pläne für ein drittligataugliches Stadion am Hünting vorgestellt. Die Stadt kündigte daraufhin an, ein notwendiges Bauplanverfahren einzuleiten. Doch die Realisierung dieses Verfahrens soll laut Sportamtsleiter Benedikt Püttmann eine Zeitdauer von zwölf bis 24 Monaten beanspruchen.
Wenn sich das Verfahren 24 Monate hinzieht, dann wäre das für uns das Aus.
Christopher Schorch
Christopher Schorch verdeutlichte gegenüber dem "BBV", was er davon hält: "Wenn sich das Verfahren 24 Monate hinzieht, dann wäre das für uns das Aus. Es gibt nur eine Übergangsfrist von einem Jahr und hier in der Umgebung kein drittligataugliches Stadion, in das man mal so eben ausweichen könnte." Stadion-Alternativen wie die Spielstätten des 1. FC Kleve, Rot-Weiß Oberhausen oder MSV Duisburg kommen für den 1. FC Bocholt laut Schorch aus unterschiedlichen Gründen nicht infrage. Einzige Lösung: Ein Drittliga-Stadion am Bocholter Hünting.
Laut Schorch zeigte ein Architekt den Bocholter Verantwortlichen auf, dass relativ zeitnah eine Sitzplatz-Stahlrohr-Tribüne mit rund 2000 Plätzen - in der Nähe des aktuellen Spielertunnels - am Hünting entstehen könnte.
Schorch erklärt: "Es gibt Mittel und Wege, dass wir auch in der Dritten Liga die Spiele am Hünting austragen können. Alles, was ich erwarte, ist die Unterstützung, auch vom Bürgermeister, damit wir unsere Spiele am Hünting austragen können. Ich rede dabei von Genehmigungen und Unterstützungen bei Arbeitsabläufen und nicht von finanzieller Art, auch wenn klar sein dürfte, dass wir nicht alles selbst finanzieren können."
Der ehemalige Bundesligaprofi Schorch, der Bocholts Bürgermeister Thomas Kerkhoff über diese Pläne informierte, betont: "An der Verwaltungsspitze ist es aber anscheinend noch nicht angekommen, was es bedeutet, wenn ein Verein eine Stadt in der Dritten Liga repräsentiert. Ich habe alle weit im Vorfeld informiert, weil ich eine offene Kommunikation wollte. Ich bekomme dann zwei Stunden vor dem Sportausschuss einen Anruf, dass das Bauleitplanverfahren verkündet wird. Dadurch entsteht nun Druck, der so nicht hätte sein müssen. Wir können es uns nicht leisten, 18 Monate wegen eines Bauleitverfahrens zu warten. Dann können wir es auch gleich lassen."